Mägdelein


aus: Der Bänkelsänger (Duett) , Der Bänkelsänger (G) , Vaganten , Walzende Gesellen

Das Mädchen ist der Inbegriff des Weiblichen. Dennoch hat gerade dies das grammatische Geschlecht Neutrum. – In Märchen begegnet man statt Mädchen dem Begriff Mägdelein. Darin offenbart sich die Herkunft. So wie man früher ein Mädchen – Hausmädchen, Dienstmädchen – als Magd beschäftigte, die in bäuerlichen Betrieben eine Hausmagd oder Stallmagd war, so gab es neben dem ausgewachsenen Knecht den heranwachsenden Burschen, den Jungen – Schusterjunge, Bäckerjunge etwa. In dem alten Kirchenlied ›Es ist ein’ Ros’ entsprungen‹ heißt es "…Marie, die reine Magd…". Damit ist nicht eine Dienstmagd, sondern eine unberührte Frau gemeint. Auch der pathetische Begriff "Magdschaft" deutet dies an: Unberührtheit, Jungfrauenschaft. Magd, Maid und Jungfrau sind gleichbedeutend. Als Kennzeichnung für sehr junge Vertreterinnen wurde eine Verkleinerungsform gebildet: Mägdelein, Jungfräulein. Davon hat sich bis heute nur das Mädchen erhalten. Mägdelein -> Jungfräulein, junge Jungfrau.

-> Jungfer

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Jürgen Sesselmann (mayer)
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