Rotwelsch


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Rotwelsch — Das Rotwelsch, die deutsche Gaunersprache und Sprache der Fahrenden, eine Schöpfung der Landstraßen des späten Mittelalters, besonders bei Bettlern, fahrendem Volk (Vaganten), Vertretern sogenannter unehrlicher Berufe und in kriminellen Subkulturen in Gebrauch kamen und seit dem 17. Jahrhundert mit der Ansiedlung von Gruppen Nichtseßhafter auch regionalsprachlichen Niederschlag fanden.
Die Herkunft des Wortes Rotwelsch, das schon um 1250 in der Form rotwalsch („betrügerische Rede„) bezeugt ist, ist nicht ganz sicher. Das Wort welsch, mit der eigentlichen mittelhochdeutschen Bedeutung „romanisch„ (französisch und italienisch), hat auch die übertragenen Bedeutungen „fremdartig„, „unverständliche Sprache„, wie in der Zusammensetzung „Kauderwelsch„. Der Bestandteil rot wird dagegen mit dem rotwelschen Wort rot für „Bettler„ erklärt, das seinerseits mit rotte („Bande„) oder mit mittelniederländisch rot („faul, schmutzig„) in Verbindung gebracht wird
Rotwelsch besitzt keine eigenen grammatikalischen Besonderheiten. Je nach Sprachvermögen des Nutzers werden die eigenen Sprachregeln gebraucht. Zum Großteil besteht diese künstliche, geheime Sprache aus Elementen der deutschen Hochsprache. Ebenso enthält sie untergegangenen Wörter, Dialektausdrücke und Elemente der Sprachen fahrender Völker, so der Juden und Zigeuner.


—> Rotwelsch Lexikon / Kundenschall

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Jürgen Sesselmann (mayer)
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