Der Kommissary

Es war ein Kommissary, der soff bei Tag und Nacht

Vertonung eines Joseph Victor von Scheffel Gedichtes
 


Lied aus : Werkstatt

Gedicht aus : Johannes Proelß - Scheffel's Leben und Dichten, 1887 — 1. Auflage, Verlag von Freund & Jeckel, Berlin


Worte :
Frankfurt, April oder Mai 1848 Joseph Victor von Scheffel / © dessen Rechtsnachfolger
Weise :
1. Januar 2018 mayer / © Jürgen Sesselmann



We-CD-18 - 2018 : Werkstatt XVIII ( Titel 19 )

Der Kommissary - Es war ein Kommissary, der soff bei Tag und Nacht, er hatt' 'nen


Der Kommissary

Werkstatt XVIII

Die Hörprobe stammt von einer Studioaufnahme aus dem Jahr 2018. Sie ist der CD - Werkstatt XVIII entnommen.

 

Die Geschichte des Liedes

 


Ende Dezember 2017 - Als ich dieses Gedicht von Victor von Scheffel in einem Sekundärband der Zeit über sein Leben und Schaffen fand, war mir sofort klar, daß ich dieses vertonen würde. Denn der im Gedicht erwähnte Sekretary war Scheffel selber. Es beschreibt einen sehr bedeutsamen Moment der deutschen Geschichte von 1848, an der er kurz mitbeteiligt war als Legationssekretär von Karl Theodor Welcker, einem bedeutsamen Politiker jener Tage. Das war auch gleichzeitig Scheffels kurzer Ausflug in die Politik, den deren Art des Tun abstieß, je mehr er davon zu sehen bekam. Als humorvoller Mensch faßte er sein Denken in witzige Verse.

Die Kürze der Verse gab mir einige Schwierigkeiten auf. Kaum hatte man mit einer Melodie begonnen und wollte zum Höhepunkt kommen, waren die Worte bereits zu Ende. Deshalb entschloß ich mich, die Scheffel'schen Verse um zwei schlichte Zeilen zu erweitern, die ich dann als Kehrreim verwenden wollte. Die Zeilen mußten nur zur simplen Ausführung dieses Gedichtes passen. Zu Anfang dachte ich mehr nur an ein schlichtes "Trallala", doch Scheffel war ein guter Lateiner. Warum nicht einen lateinischen Vers? Das inhaltlich Paßende bot mir zwar die Carmina Burana, doch stimmte leider das Versmaß nicht. So entstandt daraus dieser deutsch-lateinische Mix.

An der Melodie hatte ich mich bereits des Öfteren versucht, doch scheiterte ich immer an deren Kürze. Eine Melodie paßte dagegen recht gut dazu, die Melodie von "Roter Wein im Becher". Das kam aber überhaupt nicht in Frage. Bei mir gilt die Regel, ein Lied hat seine eigene Melodie. An Weihnachten war es dann so weit, ich bekam sie endlich vollständig bis zum Schluß hin. Im Refrain gibt es eine kleine Hürde bei der Guitarrenbegleitung, 3 viertel Noten und 3 Akkorde - C - Fis - D7. Man kann aber das Fis auch mit Cis spielen, und wenn man da ein wenig mogelt, spielt man das Cis als C ohne Barré einfach einen Bund höher. Das klingt recht gut und reicht für den Gruppengebrauch. Da es nur einmal pro Melodie auftritt, denn das zweite Mal im Refrain, wird es trotz identischer Melodie nicht gespielt, nur bei Refrain-Wiederholung spielt man es zweimal.

Anfang Januar 2018 - Nachdem ich das Lied einmal in Böllstein vor Freunden vorgetragen hatte, merkte ich, daß das Lied zu viele Melodiewiederholungen hatte und recht farblos insgesamt war. So habe ich mich während der Autofahrt zurück nach Hause erneut an das Lied gemacht. Und im Kopf eine abgewandelte Melodie kreiert, die diese Mängel nicht hatte. Zuhause diese dann notiert und instrumental ausprobiert, erfüllte sie meine Erwartungen. Somit ist dies eine wahrliche Verbesserung, die noch rechtzeit vor einer Werkstattaufnahme erfolgen konnte.


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