Saporoger


aus: Saporoger Kosaken

Saporoger Kosaken — (ukrainisch сапорожжя saporoschja "die jenseits der Stromschnellen (des Dnepr Днепр) Wohnenden), die freien Genossenschaften von Landflüchtigen aus der von Litauen-Polen beherrschten Ukraine, die sich seit Ende des 15. jahrhunderts am unteren Dnjepr Днепр zusammenfanden; aus ihnen entwickelnten sich die ukrainischen Kosaken. Schon 1304 wird ihr Ataman Kritikija urkundlich erwähnt. Die Saporoger Kosaken hatten in ihrer Einrichtung große Ähnlichkeit mit den Deutschen Rittern in Preußen, obschon ihre Verfassung eine echt demokratische war. Alle Saporoger waren untereinander gleich, und damit kein Hausstand den Kosaken von seinen Pflichten abzog, war Ehelosigkeit Gesetz. Als mit der Zeit die Einwanderungen sich häuften und sich selbst Familien innerhalb der Grenzen des Saporoger Landes niederließen, veränderte sich der Zustand nur insofern, als die Unverheirateten die herrschende Kaste bildeten und nur aus ihnen die Mitglieder der Regierung gewählt wurden.

Saporoger Kosaken

Der Zentralsitz (Sitsch) war meist in einem unzugänglichen Ort, später auf der Insel Chortitza. Außerdem hatte aber noch jede einzelne Genossenschaft ihren besondern Sitz (Polanke) für die eignen innern Angelegenheiten. Die Besetzung der Stellen geschah an jedem Neujahr durch die Volksversammlung.
An der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert entflohen leibeigene Bauern aus Mittel- und Osteuropa dem Joch ihrer Feudalherren an den Unterlauf des Dnepr auf freien Boden und nannten sich Kosaken, was ‘freie Menschen’ bedeutete. Auf der Insel Chortyzja, jenseits der Stromschnellen des Dnepr, entstand der Herd des Saporoger Kosakentums, die berühmte Saporoger Sitsch (ukr. Запоріжська Січ Saporischska Sitsch). Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich über das küstenferne Landesinnere der heutigen ukrainischen Region Saporischschja, umfasste aber auch die heutigen ostukrainischen Regionen Kirowohrad, Dnipropetrowsk und Donezk (ohne Küstengebiet).. Im Lied Saporoger für —> Ukrainische Kosaken, Saporoger Kosaken

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Jürgen Sesselmann (mayer)
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