Vaganten


aus: Vaganten - Wanderburschen, Musikanten

(lateinisch vagantes, "Die Umherschweifenden"), die Vaganten waren keineswegs alle fahrende Kleriker (weltliche lateinische Lyrik des 12. und 13. Jahrhunderts) und Scholaren, deren Lage durch das Wanderdasein sowie durch die Abhängigkeit von Höhergestellten bedingt war, sondern auch Geistliche von Würde und Ansehen. Zu den hervorragensten Vaganten zählen Hugo Primas von Orleans (um 1093 - nach 1160), der rheinischen Archipoeta und Walter von Châtillon. Sehr viele Vagantellieder sind ohne Angabe des Verfassers überliefert und haben sich in Sammlungen erhalten, von denen hier die »Carmina Burana« genannt sei. Die Dichtungen sind in Form und Inhalt sehr mannigfaltig; persönliches Erleben steht im Vordergrund, sie offenbaren Freude an der Liebe, an Wein, Spiel und Besitz, daneben enthalten sie Kritik am Klerus, vor allem am Mönchtum. Eine Gesamtausgabe der Vagantenlieder fehlt bis heute.

siehe auch -> Fahrendes Volk

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Jürgen Sesselmann (mayer)
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