Der Kommissary
Es war ein Kommissary, der soff bei Tag und Nacht
aus der Betrachtung von : Johannes Proelß - Scheffel's Leben und Dichten, 1887 — 1. Auflage, Verlag von Freund & Jeckel, Berlin
Es war ein Kommissary,
der soff bei Tag und Nacht,
er hatt' einen Sekretary
hat's ebenso gemacht.
Depeschen, Brief' und Akten
macht' ihnen wenig Müh',
sie kneipten und tabakten
von spät bis Morgens früh.
Und lag der Kommissary
des Morgens noch im Thran,
so fing der Sekretary
das Saufen wieder an.
Wo war der Kommissary,
der so viel saufen kunnt?
Wo war sein Sekretary?
Sie war'n beim Deutschen Bund.
Worte : Frankfurt, April oder Mai 1848 Joseph Victor von Scheffel (c) dessen Rechtsnachfolger
Zur Enstehung jenes Gedichtes, daß Scheffel seinen Heidelberger Freunden am 12. Mai 1848 per Brief aus Frankfurt zugesandt hatte :
Scheffel begleitete 1848 kurz vor seinem Juraexamen den badischen Bundestagsgesandten Karl Theodor Welcker, weiland Professor der Universität Freiburg, als Legationssekretär nach Frankfurt und später in den "Raubstaat" Lauenburg. Mit seinen eigenen Worten umschreibt er ihr dortiges Tun : "An solennen Frühstücken und Abendessen, Empfang mit Hurrah und Musik und mannigfachem Ulk hat's nicht gefehlt."
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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