Seemanns Abschied

Ade, mein Schatz, du mocht'st mich nicht

 

von Joseph Freiherrn von Eichendorff




Das Gedicht stammt aus :
Joseph Freiherrn von Eichendorff - Joseph Freiherrn von Eichendorff's Werke - Erster Theil, 1841 — 1. Auflage, M. Simion Verlag, Berlin

Seemann's Abschied

Seemanns Abschied

Gedicht (PDF)

Ade, mein Schatz, du mocht'st mich nicht,
ich war dir zu geringe.
Einst wandelst du bei Mondenlicht
und hörst ein süßes Klingen,
ein Meerweib singt, die Nacht ist lau,
die stillen Wolken wandern,
da denk an mich, 's ist meine Frau,
nun such dir einen andern!

Ade, ihr Landsknecht', Musketier'!
Wir ziehn auf wildem Rosse,
das bäumt und überschlägt sich schier
vor manchem Felsenschlosse,
der Wassermann bei Blitzesschein
taucht auf in dunklen Nächten,
der Haifisch schnappt, die Möwen schrein –
das ist ein lustig Fechten!

Streckt nur auf eurer Bärenhaut
daheim die faulen Glieder,
Gott Vater aus dem Fenster schaut,
schickt seine Sündflut wieder,
Feldwebel, Reiter, Musketier,
sie müssen all ersaufen,
derweil mit frischem Winde wir
im Paradies einlaufen.


Worte : 1834
Joseph Freiherrn von Eichendorff (1788-1857)


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