Frankfurter Allgemeine Zeitung


In einer Welt, die erfüllt ist von dissonanten Tönen aller Art, wirkt es besonders wohltuend, dem Wohlklang wirklich schöner Verse zu lauschen. Natur schließt sich auf, Sprödes und Herbes löst sich fließend, der wahre Eros taucht drohend und tödlich aus dem Dunkel der Nächte, bittere Einsamkeit begleitet den Morgen, Schwermut läßt sich flügelschlagend nieder wie ein tiefbrauner Trauermantel. Nebel zieht über die Landschaft südlich Bremen. Blumen und Hecken blühen und Vogelstimmen flöten. Dieses reiche Spiel in allen Regenbogenfarben wird zusammengehalten von weisen Erkenntnissen, deren Quell in der lebendigen Anschauung der Antike und eines unverdorbenen Christentums ruht. Liedhaft, wie wir es seit Mörike nicht mehr hörten, klingen die Gedichte, aber es ist jene unverwechselbar norddeutsche, wehmütige Süße eines Storm oder Brahms, die sie durchtränkt. — Die Gedichte, 1949

vom Jahr 1953 von Oda Schaefer

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Quelle: aus den Werbeseiten der »Die Gedichte«, 1953

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Jürgen Sesselmann (mayer)
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