Die Musik kommt
Klingling, bumbum und tschingdada, zieht im Triumph
Das Gedicht stammt aus : Detlev von Liliencron - Ausgewählte Gedichte, 1896 — 1. Tausend, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig
Die Musik kommt
Klingling, bumbum und tschingdada,
zieht im Triumph der Perserschah?
Und um die Ecke brausend brichts
wie Tubaton des Weltgerichts,
voran der Schellenträger.
Brumbrum, das große Bombardon,
der Beckenschlag, das Helikon,
die Pikkolo, der Zinkenist,
die Türkentrommel, der Flötist,
und dann der Herre Hauptmann.
Der Hauptmann naht mit stolzem Sinn,
die Schuppenketten unterm Kinn,
die Schärpe schnürt den schlanken Leib,
beim Zeus! das ist ein Zeitvertreib;
und dann die Herren Leutnants.
Zwei Leutnants, rosenrot und braun,
die Fahne schützen sie als Zaun;
die Fahne kommt, den Hut nimm ab,
der bleiben treu wir bis ins ans Grab!
Und dann die Grenadiere.
Der Grenadier im strammen Tritt,
in Schritt und Tritt und Tritt und Schritt,
das stampft und dröhnt und klappt und flirrt,
Laternenglas und Fenster klirrt;
und dann die kleinen Mädchen.
Die Mädchen alle, Kopf an Kopf,
das Auge blau und blond der Zopf,
aus Tür und Tor und Hof und Haus
schaut Mine, Trine, Stine aus;
vorbei ist die Musike.
Klingling, tschingtsching und Paukenkrach,
noch aus der Ferne tönt es schwach,
ganz leise bumbumbumbum tsching;
zog da ein bunter Schmetterling,
tschingtsching, bum, um die Ecke?
Worte : September 1881 Detlev von Liliencron (1844-1909)
In den Bünden wird das Gedicht der Vertonung von Oscar Strauss gesungen.
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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