Für und für
Im ersten matten Dämmer thront der blasse, klare Morgenmond
Das Gedicht stammt aus : Detlev von Liliencron - Der gesammelten Gedichte dritter Band – Nebel und Sonne, 1902 — 3. Auflage, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig
Für und für
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Im ersten matten Dämmer thront
der blasse, klare Morgenmond.
Den Himmel färbt ein kühles Blau,
der Wind knipst Perlen ab vom Tau.
Der Friede zittert: ungestüm
reckt sich der Tag, das Ungetüm,
und schüttelt sich und brüllt und beißt
und zeigt uns so, was leben heißt.
Die Sonne hat den Lauf vollbracht,
und Abendröte, Mitternacht.
Im ersten matten Dämmer thront
der blasse, klare Morgenmond.
Und langsam frißt und frißt die Zeit
und frißt sich durch die Ewigkeit.
Worte : vor 1896 Detlev von Liliencron (1844-1909)
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