Sommerglanz

Du wunderschöner Sommerglanz, mit Duft und Klang und Blüthe

 

von Felix Dahn




Das Gedicht stammt aus :
Felix Dahn - Balladen und Lieder, 1878 — 1. Auflage, Verlag von Breitkopf & Härtel, Leipzig



Sommer-Glanz

Sommerglanz

Gedicht (PDF)

Du wunderschöner Sommerglanz,
mit Duft und Klang und Blüthe,
o, laß mich deine Fülle ganz
einathmen in's Gemüthe.
Ich grüße dich, du grünes Thal, –
wer weiß, ob nicht zum letzten Mal!

Ich grüße dich, mein Wasserfall,
o, laß mich niederknieen
bei deines Silberstaubes Schwall :
laß um die Stirn mir ziehen
die feuchten Funken ohne Zahl, –
wer weiß, ob nicht zum letzten Mal!

Schwarzamsel im Hollunderstrauch,
mit deinen süßen Tönen ;
dir, liebes Vöglein, dank' ich auch,
für deinen Sang, den schönen,
der sich so hold in's Herz mir stahl, –
wer weiß, ob nicht zum letzten Mal!

Denn flüchtig ist die Sommerzeit
und flüchtig ist das Leben,
nie ist der Tod, der Winter weit,
mir ist, – ich hör' ihn schweben ;
Herz, – grüße jeden Freudenstrahl,
als wäre dies das letzte Mal!


Worte :
vor 1878 Felix Dahn (1834-1912)


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