Die Spielleute
Frühmorgens durch die Klüfte wir blasen Viktoria!
Das Gedicht stammt aus : Joseph Freiherrn von Eichendorff - Joseph Freiherrn von Eichendorff's Werke - Erster Theil, 1841 — 1. Auflage, M. Simion Verlag, Berlin
Die Spielleute
Frühmorgens durch die Klüfte
wir blasen Viktoria!
Eine Lerche fährt in die Lüfte:
"Die Spielleut' sind schon da!"
Da dehnt ein Turm und reckt sich
verschlafen im Morgengrau,
wie aus dem Traume streckt sich
der Strom durch die stille Au,
und ihre Äuglein balde
thun auf die Bächlein all
im Wald, im grünen Walde,
das ist ein lust'ger Schall!
Das ist ein lust'ges Reisen,
der Eichbaum kühl und frisch
mit Schatten, wo wir speisen,
deckt uns den grünen Tisch.
Zum Frühstück musizieren
die muntern Vögelein,
der Wald, wenn wir pausieren,
stimmt wunderbar mit ein,
die Wipfel thut er neigen,
als gesegnet' er uns das Mahl,
und zeigt uns zwischen den Zweigen
tief unten das weite Thal.
Tief unten da ist ein Garten,
da wohnt eine schöne Frau,
wir können nicht lange warten,
durchs Gitterthor wir schaun,
wo die weißen Statuen stehen,
da ist's so still und kühl,
die Wasserkünste gehen,
der Flieder duftet schwül.
Wir ziehn vorbei und singen
in der stillen Morgenzeit,
sie hört's im Traume klingen,
wir aber sind schon weit.
Worte : vor 1837 Joseph Freiherrn von Eichendorff (1788-1857)
Die in den Bünden bekannte Vertonung »Die Spieleute« stammt von Günter Stich
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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