Die Drei

Drei Reiter nach verlorner Schlacht, wie reiten sie so sacht

 

von Nikolaus Lenau
 
 
Die Drei
 

Die Drei

Liedtext (PDF)

1. Drei Reiter nach verlorner Schlacht,
wie reiten sie so sacht, so sacht!
Aus tiefen Wunden quillt das Blut,
es spürt das Roß die warme Flut.
Die Reiter reiten dicht gesellt,
//: und einer sich am andern hält. ://

Die Drei

Partitur (PDF)

2. Vom Sattel tropft das Blut, vom Zaum
und spült hinunter Staub und Schaum.
Die Rosse schreiten sanft und weich,
sonst flöß' das Blut zu rasch, zu reich.
Die Reiter reiten dicht gesellt,
//: und einer sich am andern hält. ://

Die Drei

Hörprobe (mp3)

3. Sie sehn sich traurig ins Gesicht,
und einer um den andern spricht:
"Mir blüht daheim die schönste Maid,
drum tut mein früher Tod mir Leid."
Die Reiter reiten dicht gesellt,
//: und einer sich am andern hält. ://

4. "Hab Haus und Hof und grünen Wald,
und sterben muß ich hier so bald!"
"Den Blick hab' ich in Gottes Welt,
sonst nichts, doch schwer mir's Sterben fällt."
Die Reiter reiten dicht gesellt,
//: und einer sich am andern hält. ://

5. Und lauernd auf den Todesritt
ziehn durch die Luft drei Geier mit.
Sie teilen kreischend unter sich:
"Den speisest du, den du, den ich."
Sie kreischen weiter fürchterlich:
//: "Den speisest du, den du, den ich." ://


Worte: 1844
Nikolaus Lenau dessen Rechtsnachfolger)
Weise:
mayer 2013 Jürgen Sesselmann)


von der CD : YUKONFLÖSSER - Bockreiter singen mayer 4 (2014)

aus dem Gedichtband : Nikolaus Lenau - Gedichte, 1886 — 2. Auflage, Verlag von Otto Hendel, Halle an der Saale


Instrumentalsätze :
mayer 2013 ( © Jürgen Sesselmann ) –> aus : Liedersätze

Klaviersatz : mayer 2015 ( © Jürgen Sesselmann ) –> aus : Liedersätze

Variationen : mayer 2017 ( © Jürgen Sesselmann ) –> aus : Liedersätze


> zum Lied

> zum Gedicht


Ich habe zwei Veränderungen am Text des Gedichtes von Nikolaus Lenau hin zum Liedtext vorgenommen :


►► Aufgrund der 11 Verse des Gedichtes, die sich weder durch zwei oder drei teilen lassen, um eine akzeptable Anzahl von Liedstrophen zu erreichen, habe ich den fünften Vers .. Die Reiter reiten .. ausschließlich als Refrain verwandt. Alternativ hätte ich sonst einen Vers weglassen müssen, doch verwarf ich diese Möglichkeit.

Nach dem elften Vers .. Sie teilen kreischend .. verwendete ich diesen Refrain aber nicht, um den humorvollen Ausgang des Gedichtes noch zu betonen. Ich kreierte stattdessen eine leichte Abwandlung der ersten Zeile des letzten Verses .. Sie teilen kreischend unter sich .. zu .. Sie kreischen weiter fürchterlich .. und nutzte diese als Refrainbeginn, die mit der Lenau'schen letzten Zeile des Gedichtes .. Den speisest du, den du, den ich .. abschloß.


Alle Unterschiede können im Vergleich unter Gedicht und Liedtext nachgelesen werden.

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Jürgen Sesselmann (mayer)
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