Die Hochzeitsglocken
Begegnet mir mein Dirndl von weitem daher
Das Gedicht stammt aus : Klabund - Der Leierkastenmann - Volkslieder der Gegenwart, 1917 — 2. Auflage, Erich Reiß, Berlin
Die Hochzeitsglocken
Begegnet mir mein Dirndl
von weitem daher,
so wird’s mir ums Herz so voll —
und im Beutel so leer ...
Denn sie will fesche Kleider,
seidne Strümpfe und Schnall’n,
und ein sakrisch grünes Hütl,
das tät ihr gefall’n.
Im Wirtshaus bestellt s' Braten
und ein damischen Sekt.
Drauf hat sie sich von d' Fingern
die Soß abgeschleckt.
Und gehn wir durch die stockfinstere
Nacht dann nach Haus,
da bitt ich: lieb's Dirndl,
laß dein Kammerfenster auf!
Du lausiger Bua,
was büldst dir denn ei?
I loaß nie koan Mannsbild
in mei Schlafkammer nei! —
Da läuten in meiner Taschen
die Taler so hell...
Mei herzliabster Bua,
jetzt kimm aber schnell!
Du derfst in mei Kammer,
mei herzliabster Bua,
wenn die Hochzeitsglocken läuten,
dann derfst scho dazua ...
Worte : 1917 Klabund (c) Alfred Henschke (1890-1928)
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