Waldweh
Du Waldgeruch! Du Waldgesang! Du frischer Duft, du reicher
Das Gedicht stammt aus : Carmen Sylva - Meine Ruh', 1884 — 1. Auflage, Verlag von Alexander Duncker, Königlicher Hofbuchhändler, Berlin
Waldweh
Du Waldgeruch! Du Waldgesang!
Du frischer Duft, Du reicher Klang,
wie hab' ich Dich so gern!
Wie lacht mein Aug', mein Herz Dir zu,
wie bringest Freud' und Frieden Du
dem armen Erdenstern!
Ich seh' Dich noch des Nachts im Traum,
Du stolzer, edler Waldesbaum,
Du rauschest ernst und lind!
Wie oft hab' ich gelauschet Dir,
wann Märchen Du erzähltest mir,
dem wilden Waldeskind!
Du Wind! Mein alter Spielgesell'!
wir sangen um die Wette hell
im grünen Gotteshaus!
Nun singst Du, alter Freund, allein,
mir rostete die Stimme ein
im hohlen Weltgebraus!
Du Wind! küss' mir die Blumen all',
und grüße schön Frau Nachtigall,
sie soll sich rüsten bald!
Und streichle sanft den klaren Bach,
ruf' überall das Echo wach,
durchrausche meinen Wald!
Worte : 1884 Carmen Sylva (1843 - 1916)
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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