Die Nacht
Wie schön, hier zu verträumen die Nacht im stillen Wald
Die erste Veröffentlichung erfolgte in der Novelle : Joseph Freiherrn von Eichendorff - Dichter und ihre Gesellen
, 1834 — 1. Auflage, Verlag von Duncker und Humblot, Berlin
Das Gedicht stammt aus : Joseph Freiherrn von Eichendorff - Gedichte, 1843 — 2. vermehrte und veränderte Auflage, M. Simion Verlag, Berlin
Die Nacht
Wie schön, hier zu verträumen
die Nacht im stillen Wald,
wenn in den dunklen Bäumen
das alte Mährchen hallt.
Die Berg’ im Mondesschimmer
wie in Gedanken stehn,
und durch verworrne Trümmer
die Quellen klagend gehn.
Denn müd’ ging auf den Matten
die Schönheit nun zur Ruh,
es deckt mit kühlen Schatten
die Nacht das Liebchen zu.
Das ist das irre Klagen
in stiller Waldespracht,
die Nachtigallen schlagen
von ihr die ganze Nacht.
Die Stern’ gehn auf und nieder –
wann kommst du, Morgenwind,
und hebst die Schatten wieder
von dem verträumten Kind?
Schon rührt sich's in den Bäumen,
die Lerche weckt sie bald –
so will ich treu verträumen
die Nacht im stillen Wald.
Worte : vor 1834 Joseph Freiherrn von Eichendorff (1788-1857)
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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