Unmut
Die Hoffnung, eine arge Dirne, verbuhlte mir den Augenblick
1. Die Hoffnung, eine arge Dirne,
verbuhlte mir den Augenblick,
bestahl mit frecher Lügenstirne
//: tandera deidara, tandera deidara,
mein junges Leben um sein Glück. ://
2. Nun ist's vorüber; in den Tagen,
als ihr Betrug ins Herz mir schnitt,
hab' ich das süße Kind erschlagen,
//: tandera deidara, tandera deidara,
und mit dem Leben bin ich quitt. ://
3. Nicht mehr zum Luftschloß umgelogen,
scheint mir die Erde, was sie ist:
Ein schwankes Zelt, das wir bezogen
//: tandera deidara, tandera deidara,
Gott habe Dank! – auf kurze Frist. ://
4. Zu lange doch, dünkt mir das Brüten
hier unter diesem schwanken Zelt;
ergreif' es, Sturm, in deinem Wüten,
//: tandera deidara, tandera deidara,
und streu’ die Lappen in die Welt! ://
Worte: 1827-30 Nikolaus Lenau (© dessen Rechtsnachfolger)
Weise: mayer 2015 (© Jürgen Sesselmann)
Lied aus : Werkstatt
aus dem Gedichtband : Nicolaus Lenau - Gedichte, um 1860 — 1. Auflage, Gustav Hempel, Berlin
Instrumentalsätze : mayer 2015 ( © Jürgen Sesselmann ) –> aus : Liedersätze
Klaviersatz : mayer 2015 ( © Jürgen Sesselmann ) –> aus : Liedersätze
Variationen : mayer 2017 ( © Jürgen Sesselmann ) –> aus : Liedersätze
—> zum Lied
—> zum Gedicht
Ich habe zwei Veränderungen am Text des Gedichtes von Nikolaus Lenau hin zum Liedtext vorgenommen :
►► Immer nach der dritten Zeile jeden Verses habe ich .. tandera deidara, tandera deidara .. vor der vierten Zeile als Lautmalerei eingeschoben.
► Im dritten Vers vierte Zeile habe ich die spätere Änderung von Lenau .. Tod habe Dank! – auf kurze Frist .. nicht übernommen, sondern seine ursprüngliche Fassung .. Gott habe Dank! – auf kurze Frist .. beibehalten. Das Wort Gott läßt sich bei meiner Melodie besser singen.
Alle Unterschiede können im Vergleich unter Gedicht und Liedtext nachgelesen werden.
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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