Aber die Liebe (1969)
Aus der Westwindkartei des Herrn Toppendrall
von Hans Leip
Roman einer Heimkehr
Aber die Liebe - 1. Auflage, 1969
(c) Hans Leip
Auf atlantischer Überfahrt an Bord eines Containerschiffes berichtet ein Passagier von seinen Erlebnissen. Es ist der vormalige Hamburger Galionenschnitzer und spätere Exportkaufmann Bojer Toppendrall, ein Nachkomme der verschollenen Schiffsbauerfamilie Abdena (von der im Roman »Das Muschelhorn« die Rede ist).
Er erzählt behaglich, manchmal mit einem Verse würzend, von seiner Kindheit, seinen Eltern, seiner Schwester – von der Werkstatt am Stubbenhuk, von Gesellen und Galionsfiguren – den ersten Freunden und erster Liebschaft, von der Begegnung mit Alfred Lichtwark und mit dem jungen Barlach. – Und von seiner nie welkenden Liebe zu der begabten Rischa Möller. Immer wieder trennt sich sein Weg von dem ihren. Im Weltkrieg scheinen die beiden einander zu verlieren. Rischa wartet vergebens auf den angeblich Fahnenflüchtigen.
Doch nach dem Kriege finden sie erneut zu kurzem Glück zusammen, immer noch nicht gänzlich einander zugereift, stets ihrer Selbständigkeit zu bewußt, um sich mit gesetzlicher Fessel zu binden. Erst nach den Bombenangriffen 1943 ergibt sich eine gemeinsame Aufgabe: drei verwaisten Kindern die Eltern zu ersetzen, aber auch dann heiraten sie nicht. Sie erhalten es für unwürdig, Liebe, Treue und Zusammengehörigkeit behördlich besiegeln zu lassen: zwei moderne Menschen vor dem Hintergrund von Welt und Vaterstadt zwischen der Kaiserepoche und der brodelnden Gegenwart.
Um die Handlung rankt sich die bunte Fülle der Anekdoten, der Beobachtungen, Gedanken, alten Weisheiten und neuen Einsichten, mit denen der Herr Toppendrall – mit denen Hans Leip – seine Leser verzaubert.
aus dem Klappentext des Buches
Das Bild des Schuzumschlages wurde vom Autor entworfen
376 Seiten, gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag, graues Leinen, Format 11,0 x 17,5 cm, 1969 - 1. Auflage, Verlag Die Brigantine, Hamburg
Inhaltsverzeichnis:
Inhalt
Erstes Kapitel
- Seefahrt. Seeleute. See. Wind. Joseph Conrad. Sommerset Maugham. Liebe und Geschäft.
Zweites Kapitel
Schwestern. Engel. Ein Pfänderspiel. Das Mädchen Telke.
Drittes Kapitel
Primaten. Weltvölkerbund. Heinrich VII. Golfisches Teufelsrad. Alfred Lichtwark. Galionen und Karussell. Der junge Brahms. Eltern. Schester Ella. Jannings und St. Pauli.
Viertes Kapitel
Galionsfiguren. Bekannte und unbekannte Meister. Willy Molten. Victory. Altonaer Museum. Schiller abseits.
Fünftes Kapitel
Handwerk und Kunsthalle. Lichtwark spricht über Bremen. Die Melusinenaugen. Rischa Möller. Edwin Scharff. Walhalla. Ade am Feenteich.
Sechstes Kapitel
Mit Rischa in Bremen
Siebtes Kapitel
Das Doppelzimmer. Bazillus Ruhm. Poseidon auf dem Dache. Dege Barlach. Träumer sind wir auf der Erde Schlacken.
Achtes Kapitel
Mythos ist alles. Epoche und Persönlichkeit. Ehrenmale. Der Engel auf dem Tier. Barlachs Begräbnis. Karl Scheffler. Der blaue Boll.
Neuntes Kapitel
Im Windauge. Genius nachwirkend. Die Menagerie. Grog und Krach. Edward Möller.
Zehntes Kapitel
Das Kuckucksei. Flaues Geschäft. Kunst, Gewerbe und Professor Meyer. Rischa. Der Tiroler Luksch. Die Galione Hoffnung. Der Kuß. Atelier zu zweit.
Elftes Kapitel
Safety first. Kommißbrot. Th. E. Lawrence. Zwischen Zucht- und Irrenhaus. Onkel Ede. Ungetüm. Kriegsausbruch. Vier Jahre Totengräber. Heimkehr.
Zwölftes Kapitel
Karussell auf der Reeperbahn. Onkel Edes Depot. Zehn Dollar und eine Werkstatt. Der Totentanz.
Dreizehntes Kapitel
Die Zerreißprobe. Auferstehungsbad. Polizei und Adam. Verbrannte Vergangenheit. Ein neuer Job. Wo blieb Rischa? Arche Noah. Die Galione Hoffnung kehrt zurück.
Vierzehntes Kapitel
Granit. Donnerschloß. Ein Heinedenkmal. Kopenhagen.
Fünfzehntes Kapitel
Hanseatenstolz. Vater Möller. Magie der Ziffern. Aufstieg. Die Hetärenschlacht. Rischa schreibt.
Sechzehntes Kapitel
Die Toten sprechen. Bürgerschaft. Der Schuß. Meerstern. Besuch in Stockholm. Geschen aus Rissen. Das Blockhaus.
Siebzehntes Kapitel
Wieder Krieg. Abseits auf Sylt. Luftschutzdrill. Herr Blomengart. Herr Pambel. Europawährung ohne Zollschranken. Juli 1945.
Achtzehntes Kapitel
Schafstall bei Ramelsloh. Blomengarts Kinder. Bili. Umsiedlung. Idyll auf Kreyenhorst. Freihafen im Schutt.
Neunzehntes Kapitel
Ersatzpapa. Aber Karin ist tüchtig. Vorbereitung auf Rischas Ankunft. Schräger Empfang. Die neue Mutti. Das auch. Kater Mimir.
Zwanzigstes Kapitel
Beschlagnahme vereitelt. Dreierlei Bethlehem. Schaufensterpuppen. Werkmeister Kilging. Die Befreier. Die Jeia. Das Lächeln der Unerforschlichkeit.
(c) 2009-2022 - Alle Rechte vorbehalten
Jürgen Sesselmann (mayer)
Zur Nutzung meiner Lieder und Geschichten