Godekes Knecht (1920er)

von Hans Leip


Roman

Die Berichte des Magisters Wikbold über die Schönheit von Himmel, Land und Meer, sowie über den Untergang der Likedeeler im Sommer des Jahres vierzehnhundertundzwei.


Godekes Knecht - 1920er

(c) Hans Leip


Ich bin kein Geschichtsprofessor; dennoch ahne ich, daß Europa um 1400 voller Unruhe war. Die Mischung aus Morgenland und Abendland, Christentum genannt, war auch damals noch nicht zur Klärung gediehen. Lange hatten die Kreuzzüge als Ableiter gedient, bis Türken und Mongolen die östlichen Luftlöcher verstopften. Da schlägt die Gärung nach innen. Sie wird befeuert durch den heiteren Schall, der von Süden tönt, wo man die Antike wiederentdeckt. Doch von Norden bricht ihm ein ätzender Schall entgegen, die Stimme Wiclifs, zu Oxford, in dem sich die vielartigen Ansätze der Vorreformationen sammeln. Um das abbröckelnde lateinische Weltreich der Kirche streiten sich drei Päpste. In Frankreich krönt man einen Schwachsinnigen. Deutschland hat keinen Kaiser. Die drei nordischen Reiche vereinigt ein tatkräftiges Weib, die schwarze Magret, unter dem dänischen Zepter. Im übrigen purzelt ein bunter Flickenkasten kleiner Herrschaften durcheinander. Das Schießpulver ist erfunden. Die Geldwirtschaft beginnt. Die Ordnung der Gewerkschaften erhebt sich ins Glorreiche. Adel und geistlichkeit stehen in Gefahr, vor der Macht der Kaufmannschaft und der Kraft des Handwerkstandes zu verblassen.

aus dem Nachwort von Hans Leip – Hamburg, Februar 1925


316 Seiten, gebundene Ausgabe ohne Schutzumschlag, rotes Original-Leinen, Fraktur, Format 13,2 x 19,9 cm, 1920er - 21. bis 30. Tausend, Carl Schünemann Verlag, Bremen




Inhaltsverzeichnis:

Kapitel:

Die Erweckung
- I. Der Wind
- II. Triebsand
- III. Die See
- Der Meerwein (1920) - Gedicht
Nachwort

Wort- und Sacherklärungen


nach oben

(c) 2009-2022 - Alle Rechte vorbehalten
Jürgen Sesselmann (mayer)
Zur Nutzung meiner Lieder und Geschichten