Die Brücke Tuledu
Auf der Brücke Tuledu gehn die Mädchen ab und zu
Das Gedicht stammt aus : Hans Leip - Die Hafenorgel, 1948 — Der kleinen Hafenorgel 3. vermehrte Auflage, Christian Wegner Verlag, Hamburg
Die Brücke Tuledu
Auf der Brücke Tuledu
gehn die Mädchen ab und zu.
Hell und duster, groß und klein,
welche wird die Schönste sein?
Jene Schlanken, blond von Haar,
geben tags das rechte Paar.
Doch die Schwarzen, scharf und jung,
küssen gut zur Dämmerung.
Und die Roten, schül und drall,
sind zu Haus der rechte Fall
Kühl und keck den Knabenschnitt
nimmt man gern auf Reisen mit.
Dunkle Locken, ringelkraus,
drehn das Licht von selber aus.
Ascheblonde, fitzefein,
liebt man nur bei Mondenschein.
Nur den Sanften, bronzebraun,
soll man gegen Morgen traun.
Und was sonst noch möglich ist,
die sind gut zu jeder Frist.
Sieh, mein Jung, du weißt Bescheid:
nichts ist für die Ewigkeit.
Auf der Brücke Tuledu
gehn die Mädchen – lang man zu!
Worte : 1920 Hans Leip (1893-1983)
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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