In das Weite
Gebt mir einen Stab von festem Holz, daß ich d'ran durch die
aus dem Gedichtband : Moritz, Graf von Strachwitz - Lieder eines Erwachenden, 1854 — 5. Auflage, Verlag Trewendt und Granier, Breslau
Gebt mir einen Stab von festem Holz,
daß ich d'ran durch die Länder schreite;
gebt mir einen Segler mastenstolz,
daß ich d'rauf durch die Wellen reite.
Gebt mir das Roß aus dem Märchenland,
daß ich d'rauf um die Erde jage;
gebt mir des Adlers Federgewand,
daß es mich in den Himmel trage.
Und ob ich nun segle duch's Wellengebraus,
ob ich fliege, wandele, reite:
Nur laßt mich hinaus, nur laßt mich hinaus
aus dem Engen, hinaus in das Weite!
Die Erde, sie ist so lang und breit,
das Meer ist noch viel breiter,
Der Himmel, er ist so hoch und weit,
und rückt mir täglich weiter.
Was frommt mir die Erde, was frommt mir das Meer,
wenn ich drinnen nicht darf mich ergehen;
was frommt mir des Himmels Sternenheer,
wenn ich's darf nicht näher besehen?
D'rum, ob ich nun segle durch's Wellengebraus,
ob ich fliege, wandele, reite:
Nur laßt mich hinaus, nur laßt mich hinaus
aus dem Engen, hinaus in das Weite!
Worte : vor 1834 Moritz, Graf von Strachwitz (1822 - 1847)
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Jürgen Sesselmann (mayer)
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